kata

kata

Kata (Pflicht und Form)
Kata ist eigentlich die Weiterführung vom Kihon; sie bereitet aufs Kumite vor. Zum „einfach schlagen, treten und gehen“, kommt nun das Denken dazu.
Kata ist ein vorgeschriebener Bewegungsablauf mit festgelegten Schritten und Schlägen respektive Beintechniken. Es verbindet so die im Kihon einzeln eintrainierten Techniken und Schritte zu einer sinnvollen Abfolge von Kampfkombinationen gegen einen imaginären Gegner. Hier muss der Schüler also in der Lage sein, die verschiedenen Elemente des Kihon in einem komplexen Schema zu verbinden. Es ist wie wenn ein Kind die Schrift lernt: Nachdem es das Schreiben der einzelnen Buchstaben beherrscht, kann es übergehen in die Schnürchenschrift und damit ganze Wörter und zusammenhängende Sätze bilden. Zudem wird mit der Kata der mentale Aspekt des Wettkampftrainings abgedeckt. Hierbei werden Orientierung, Koordination, Kraft, Timing, Geschwindigkeit und Kondition trainiert. Kata ist somit im Karate die Verbindung von Kihon und Kumite, quasi die Vorstufe zum letzten Ziel – der Fähigkeit, einen Kampf frei und individuell führen zu können.

Kata ist im Kyokushin eine Wettkampfdisziplin. Die kämpferische Ausstrahlung des Karatekas ist dabei ebenso wichtig wie die technische Perfektion.

Kata ist der zweite wichtige Pfeiler des Kyokushin Trainingssystems. Deshalb müssen die Prüflinge auf ihrem Weg die jeweilig zu ihrem Grad entsprechenden Katas – und natürlich die bereits vorher geprüften – beherrschen.

Diese sind:

10. Kyu
Taikyoku-Sono-Ichi

9. Kyu
Taikyoku-Sono-Ni

8. Kyu
Taikyoku-Sono-San

7. Kyu
Pinan-Sono-Ichi

6. Kyu
Pinan-Sono-Ni

5. Kyu
Pinan-Sono-San

4. Kyu
Sanchin-No-Kata (Ibuki)

3. Kyu
Pinan-Sono-Yon
Sanchin-No-Kata (Kiai)

2. Kyu
Pinan-Sono-Go
Gekisai-Dai

1. Kyu
Yantsu
Tsuki-No-Kata

1. DAN
Tensho
Saiha
Taikyoku-Sono-Ichi (Ura)
Taikyoku-Sono-Ni (Ura)
Taikyoku-Sono-San (Ura)

2. DAN
Kanku-Dai
Gekisai-Sho
Seienchin
Pinan-Sono-Ichi (Ura)

3. DAN
Sushi-Ho
Garyu
Seipai
Pinan-Sono-Ni (Ura)

Bedeutungen der KATA’s

In den Kampfkuensten versteht man unter dem Begriff Kata eine genau festgelegte Serie von Techniken, in denen die Methoden und Kampfstrategien gegen einen Angreifer verschluesselt sind. Sie werden sowohl zur Abwehr als auch fuer den Konter verwendet. Frueher gab es drei Arten von Kata, die zu verschieden Zwecken geuebt wurden:

• Rinto-Kata: Kata fuer den Kampf
• Hyoen-Kata: Kata zur Vorfuehrung
• Rentan-Kata: Energetische Kata

Die heutigen Kata beinhalten zumeist alle drei Prinzipien, was ihre Uebersetzung jedoch sehr erschwert und zu vielen Missverstaendnissen fuehrt. Es war und ist einem Uneingeweihten, selbst wenn es ihm gelingt. die Kata-Form zu lernen, ohne die Hilfe eines Meisters nicht moeglich, sie zu entschluesseln. Denn was nuetzt es eine Bewegung zu machen, wenn man nicht weiss, wozu sie dient. Die Kata hat einen inneren Sinn und eine aeußere Form. Der innere Sinn ist durch die Form verdeckt, und das Ziel besteht darin, durch die Uebung der Form den Sinn zu suchen. Folgende Kata werden bei uns unterrichtet:

Taikyoku-Kata:
Weite Sicht oder Weitsicht. Sehe dir lieber das Gesamte an anstatt die einzelnen Teile, Vorbereitende Kata, Herkunft: Shotokan-Karate, gegruendet von FUNAKOSHI YOSHITAKA, Meister FUNAKOSHIS Sohn. Anfangs waren es
drei Kata (Shodan, Nidan, Sandan), dann wurden sie in einigen Stilen auf sechs erweitert. Manche Lehrer verwenden die Taikyoku-Kata zum Einfuehren ihrer Schueler in das Kata-System. Manche verwenden sie auch dazu, verschiedene Techniken des Kihon zu ueben. Sie ersetzen einfach die Techniken der Taikyoku mit anderen Grundtechniken. Das Schrittdiagramm (Karategramm) bleibt aber dabei immer gleich.

Pinan-Kata:
Friedfertiger Geist oder Frieden und Harmonie zwischen Geist und Körper – wird in anderen Stilen auch Heian-Kata genannt. (z.B. im Shotokan), ist aber sonst identisch. Sie besteht aus fuenf Karate-Kata, die die wichtigsten Bewegungsprinzipien und die fundamentale Technik des Shorin-ryu schulen. Sie wurden 1905 von Meister ITOSU aus Shuri gegruendet und 1907 an den Grundschulen Okinawas eingefuehrt.

Sanchin:
Kata des Shorei-ryu. Sanchin bedeutet „drei Phasen“ oder «drei Punkte» und ist eine der wichtigsten Kata im Karate. Man weiß heute, daß die urspruengliche Sanchin aus China stammt (Cham-chien), und sie dort mit offenen Haenden ausgeuebt wurde. In der Anfangsform war die Atmung sanft und fließend, erst spaeter wurde sie hart und tief (Ibuki). Sie ist in fast allen Stilen vertreten. Auch wenn sie ueberall mit ein paar kleinen Abweichungen gelehrt wird, verfolgen alle das gleiche Ziel. – Die Art der Bewegung, Atmung und Kraftentwicklung staerkt die Gesundheit, erhoeht die Vitalitaet und kraeftigt Geist und Koerper. Der essentielle Punkt einer Kata wird auf Okinawa „Kakuchi“ genannt.
Die essentiellen Punkte der Sanchin (Go) und der Tensho (Ju) sind die Basis aller anderen Kata!
Die Sanchin ist eine isometrische Kata, bei der jede Bewegung mit voller Spannung ausgefuehrt wird, begeleitet von einer tiefen Ibuki-Atmung. Ziel der Kata ist eine Kraeftigung der Muskulatur, Verbesserung der Konzentration, die Entwicklung eines im Boden verankerten Standes und die korrekte Atmung.

Tensho:
Ten = Drehung, Sho = Hand: Rollende oder fliessende Hand. Kata der okinawanischen Shorei-Schule, entwickelt von MIYAGI CHOJUN, nachdem er aus China zurueckgekommen war. Er studierte dazu die chinesische Rokkishu, die auch im Kranichstil verwendet wird. Sie betont die weichen Bewegungen und ist daher das Gegenstueck zur Sanchin-Kata, die sehr harte Bewegungen hat. Sie besteht lediglich aus drei Schritten vorwaerts und drei Schritten zurueck. Das klingt sehr einfach, doch genau darin liegt der Schwerpunkt. Es kommt auf die Perfektion der Feinheiten und die Konzentration der Aufmerksamkeit an, was sehr schwierig ist. Sehr wichtig ist das Handgelenk. Es muß entspannt und geschmeidig sein, so daß bei einem Angriff des Gegners der Kontakt mit seinem Arm hergestellt wird und nicht wieder verlorengeht (Kakie = klebende Haende), was sehr wichtig fuer den Nahkampf ist.
Gekisai:
MIYAGI CHOJUN gruendete diese Kata und hat sie im Goju-ryu zur Einfuehrung der Anfaenger in die Kampfkuenste verwendet. Es gibt im Goju-Ryu zwei Varianten (Gekisai Dai Ichi, Gekisai Dai Ni), die im Kyokushinkai als „Gekisai Sho“ bezeichnete Kata weist aber mit der Kata „Gekisai Dai Ni“ von MIYAGI CHOJUN keinerlei Aehnlichkeiten auf, wogegen „Gekisai Dai Ichi“ und die Kyokushinkai-„Gekisai Dai“ nahezu ident sind.
Sai bedeutet „Festung“ und Geki bedeutet „niederreißen“. Sie lehrt Staerke in der Bewegung und Entschlossenheit in der Handlung. Sie bildet eine Parallele zu den Pinan-Kata.
Gekisai Dai: Grosse Festung niederbrechen
Gekisai Sho: Kleine Festung niederbrechen
Yantsu:
«sauber halten» oder «bleib sauber» -Diese hoehere Kata steht fuer die Reinheit und Aufrechterhaltung der eigenen, klaren Prinzipien und Ideale. Sie kommt aus der Shorei-Schule. Es gilt der Grundsatz, daß diese Prinzipien niemals zugunsten anderer Vorteile verraten werden duerfen. Dies gilt als Schande und unwiderrufliche Beschmutzung der eigenen Ehre.
Tsuki-no:
In dieser Kata wird besonders auf die Technik des Tsuki (Fausttechnik) geachtet. Diese Kata lehrt den Karateka, schlagende Kräfte mit verschiedenen Waffen in alle Richtungen zu erzeugen. Mit jedem Schlag wird ein Hinderniss gebrochen.

Saiha:
Ebenfalls eine hoehere Kata aus der okinawanischen Shorei-Schule und bedeutet soviel wie «große Welle» oder «maximale Zerstörung». Diese Kata lehrt vor allem Abwehr- und Kontertechniken mit derselben Hand. Die Schlagtechniken sind kreisfoermig und werden meist mit den Armgelenken ausgefuehrt.

Kanku-dai:
Sie ist eine Variante der okinawanischen Kushanku, die von einem gleichnamigen chinesischen Kampfkunstexperten gegruendet wurde und sie auch 1756 auf Okinawa brachte. Sie schult eine umfangreiche Technik, einen umfassenden Kampfstil und enthaelt viele Arten der Bewegung, die abwechselnd schnell und langsam durchgefuehrt werden. Sie soll besonders das richtige Verhaeltnis zwischen starkem und leichtem Krafteinsatz sowie das richtige Verhaeltnis zwischen langsam und schnell lehren. Sie bezieht sich auf das Gleichgewicht dieser Gegensaetze und repraesentiert die Einheit des Universums im natuerlichen Rhythmus der Veraenderungen. Darum wird sie auch Kanku („Blick in den Himmel“) genannt. – Kan = «beobachten» oder «gute Bemerkung», Ku = «Leere», «Universum» oder «Himmel», Dai = «gross», «weit».

Seienchin:
Hat zwei Bedeutungen: Oft übersetzt als «Sturm zur Ruhe» oder «Greife den aufrührerischen Gedanken an und schlage den Rückzug nieder». Die Seienchin ist eine „weiche“ Kata und enthaelt zahlreiche Zieh- und Wurftechniken fuer den Nahkampf. Sie ist eine lange Kata mit vielen langsamen Bewegungen, die aus Shiko-dachi ausgefuehrt werden und sie enthaelt keine Fußtechniken. Ihre Hakenblocks weisen auf ihren chinesischen Ursprung hin. Sie gehoert außerdem zu den „hoechsten“ Kata.
Sushiho:
Diese Kata ist auch unter dem Namen „Gojushiho“ bekannt, und bedeutet uebersetzt soviel wie „54 Schritte“. Sie ist eine sehr hoch entwickelte Kata, wird aber in verschiedenen Stilrichtungen sehr unterschiedlich ausgefuehrt. Die Zahl 54 bedeutet das Bindeglied zwischen dem Namen und der Anzahl Bewegungen in der originalen Form. Ist das Bindeglied zur buddhistischen Philosophie.

Garyu:
Garyu wir sinngemäss in «niederstürzender Drache» übersetzt.
Diese Kata ist die einzige wirkliche Kyokushin-Kata und wurde vom Gruender des Kyokushinkai, MASUTATSU OYAMA gegruendet. Sie beinhaltet sowohl kraftvolle Fußtritte als auch Techniken der „klebenden Haende“.

Seipei:
Die Seipei = «18 Hände» ist ebenfalls eine „hoehere“ Kata aus dem Goju-ryu mit einem ausgewogenen Verhaeltnis von Go (hart) und Ju (weich) – Techniken. Sie enthaelt viele verborgene Techniken und Kombinationen, die den Gegner verwirren sollen.