Karate-Club Wohlen feiert erneut zwei Schweizermeistertitel
Ems war der Ausgangspunk für die diesjährige Kata-Schweizermeisterschaft im Stil Kyokushinkai-Karate. Nach den Erfolgen aus den Vorjahren durften die Karatekas aus den Reihen des Karate-Club Wohlen erneut zwei Schweizermeister-, zwei Vize-Schweizermeistertitel und drei Bronzeplätze feiern.
Mit der Durchführung der diesjährigen Karate Schweizermeisterschaft des Karate-Verbandes IFK Switzerland Kyokushinkai im bündnerischen Ems, trafen sich die Karatekas zu einem weiteren Grossanlass in der Kampfsportszene. Diesmal durften sich die Budosportler in der technischen Disziplin „Kata“ messen, wo es darum geht, ein genau definierte Abfolge von verschiedenen Schritten und Bewegungen in Kombination mit diversen Arm- und Beintechniken äusserst präzis zu laufen und auszuführen. Dies wird häufig auch als „Scheinkampf“ definiert, da die Abfolge der Schlagtechniken gegen einen imaginären Gegner gerichtet ist. 18 Karatekas des Karate-Club Wohlen liessen es sich nicht entgehen, in verschiedenen Kategorien ihr langerarbeitetes Können mit der nationalen Konkurrenz zu messen und die Erfolge aus den Vorjahren zu verteidigen.
Drei Kata’s in Perfektion
Die Anforderungen für die Startenden an einer Kata-Schweizermeisterschaft sind hoch und lassen keine gröberen Fehler zu, denn die Bewertungen durch die fünf Schiedsrichter sind strikt. Absolvieren mussten die Teilnehmer in allen Kategorien den ersten Durchlauf mit einem Pflicht-Kata, worauf sich die besten 16 Läufer mit einem Wahl-Kata für die zweite Runde vorbereiten durften. Den dritten Kata-Durchlauf absolvierten dann lediglich nur noch die besten acht Karatekas, die dann den neuen Schweizermeister unter sich ausmachten. Dies verlangte von jedem Finalteilnehmer eine Höchstleistung von Konzentration, Nervenstärke und eine geballte Ladung an Präzision.
Zwei Wohlerinnen erstmals in der Elite-Kategorie
Die Elite-Kategorien umfasst alle über 16-jährigen Braun- und Schwarzgurt-Träger, womit das Niveau der Kata-Läufer beachtlich hoch ist. Für die nachstossenden jungen Karatekas gilt es, den zum Teil langjährigen und erfahrenen Karatekas Paroli zu bieten. Mit Keerthana Veerasingam und Chantal Gauch starteten zwei Newcomerinnen und vermochten den Erwartungen durchwegs gerecht zu werden. Gauch, die den Finaldurchgang der besten Acht nur infolge einer schlechteren Streichnote verpasste, durfte über ihre erbrachten Leistungen genau so zufrieden sein wie Veerasingam, die sich hinter Gauch klassieren konnte.
Nachwuchs weiterhin in Wohler Dominanz
Nach dem Dreifacherfolg des Vorjahres durfte man in den Kategorien des Nachwuchses gespannt sein, wie sich die Konkurrenz entwickelt hat. Bei den Damen stieg Léane Suter als einzige Wohler Vertreterin ins Wettkampfgeschehen ein und konnte sich erwartungsgemäss für den Finaldurchgang qualifizieren. Trotz eines beachtlichen und guten letzten Kata-Laufes musste sie leider zwei Konkurrentinnen den Vortritt lassen, womit sie sich in der Schlussabrechnung über den tollen dritten Podestrang freuen konnte. Mit José Wietlisbach, Josip Lasic, Jonas Strebel und Oliver John starteten neben Lukas Brändli, dem Titelverteidiger vom letzten Jahr, gleich vier Neulinge aus dem Wohler Dojo in dieser Wettkampfdisziplin. Sichtlich nervös und mit gemischten Gefühlen durften die Newcomers ins Geschehen einsteigen und dies mit Erfolg. Nebst dem Hoffnungsträger Brändli qualifizierten sich erfreulicherweise allesamt für den Finaldurchgang, konnten schlussendlich aber mit der Spitze nicht mehr ganz mithalten und verpassten die begehrten Podestränge knapp. Brändli vermochte seinen Erwartungen gerecht zu werden und durfte den erneuten Schweizermeistertitel feiern, womit er seinen letztjährigen Schweizermeistertitel mit Bravour verteidigen konnte. Einen weiteren Schweizermeistertitel gelang dem Team Wohlen 1 im Teamwettkampf. Léane Suter, Lukas Brändli und Josip Lasic konnte dem Druck der Konkurrenz standhalten und setzte sich souverän mit einer soliden Teamleistung aufs oberste Treppchen, womit der erneute Schweizermeistertitel in dieser Kategorie ein weiteres Jahr im Dojo Wohlen bleibt. Das zweite Wohler-Team mit Wietlisbach, Strebel und John rundete die guten Leistungen mit dem tollen dritten Rang im Teamwettkampf erfreulich ab.
Zwei Vizeschweizermeistertitel und ein 3. Rang bei den Junioren
Deepa Thiruthabandran stand als Newcomerin ganz im Schatten der routinierten Jenny Hofer, die zusammen in der Mädchen Kategorie um gute Wertungsnoten liefen. Thiruthabandran, die sich nach dem ersten Lauf sogar vor Hofer setzen konnte, vermochte sich mit einem weiteren souverän gelaufenen Kata für den Finaldurchgang qualifizieren und platzierte sich dann auf dem erfreulichen achten Schlussrang. Hofer steigert sich im Verlauf des Wettkampfes stetig und durfte sich am Ende als Vizeschweizermeisterin feiern lassen. Zusammen mit David Gauch und Raoul Keusch gelang Jenny Hofer mit dem Team Wohlen 1 im Teamwettkampf der Junioren ein weiterer Vize-Schweizermeistertitel, womit sie sich über zwei Trophäen freuen konnte. Das Junioren-Team Wohlen 3 mit Noel Meier, Jaser Mustafa und Bonart Hyseni verpasste den dritten Rang nur knapp und wurde vierte. Mit Sven Hofer, Kevin Sarantidis und Dimitrios Sarantidis qualifizierte sich ein weiteres Wohler Juniorenteam für den Finaldurchgang und rundete die gute Teamleistung ab. Ein grosses Teilnehmerfeld war im Einzelwettkampf der Junioren vorzufinden, waren nicht weniger als 33 Wettkämpfer angemeldet. Somit war die Konkurrenz sehr gross und es benötigte Topleistungen zum Weiterkommen. Von den acht Wohler Junioren konnten sich lediglich Dimitrios Sarantidis und David Gauch für den Finaldurchgang qualifizieren. Während dem Sarantidis trotz eines guten Katalaufes mit den vorderen Platzierungen nichts mehr zu tun hatte, musste Gauch um den dritten Podestrang wahrlich kämpfen. Da Punktegleichstand herrschte, musste Gauch einen weiteren Kata-Durchgang absolvieren, den er gegen seinen Kontrahenten knapp gewann und somit verdient den den tollen dritten Rang feiern durfte. Somit konnte er aus Sicht des Karate-Club Wohlen einen tollen Schlusspunkt über eine sehr erfolgreich abgeschlossene Meisterschaft setzen. Die Karatekas haben bewiesen, dass sie nicht nur in kämpferischer Hinsicht sondern auch in der technischen Disziplin des Kyokushinkai Karate mit der Spitze mithalten können.
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